© Jens Barthel (2021)
Lands End (2017, Kaltnadelradierung, 14,8 × 20,7) 
Half Dome (2017, Kaltnadelradierung, 14,8 × 10,7) 
De Waag, Amsterdam (2017, Kaltnadelradierung, 14,8 × 20,7) 
Tower Bridge (2017, Kaltnadelradierung, 14,8 × 20,7)
La Gabiniere (2017, Radierung, 9,8 × 14,8)
Cap des Medes (2017, Kaltnadelradierung, 7,4 × 18,8)
Port Cros (2017, Kaltnadelradierung, 7,4 × 18,8)
Kaltnadelradierung Mit einer Nadel (oder mit anderen Werkzeugen) wird die Zeichnung direkt in die Druckplatte geritzt oder gekratzt.  Radierung Die Druckplatte (in der Regel eine Kupfer- oder Zinkplatte) wird beschichtet, die Beschichtung wird mit einer Nadel oder anderen Werkzeugen teilweise entfernt. Dann wird die Platte in ein Säurebad gegeben und das Metall an den unbeschichteten Stellen teilweise weggeätzt.  Aquatinta Die Druckplatte wird mit Kolophonium oder einer ähnlichen Substanz bestäubt. Anschmelzen verbindet die Kolophoniumsplitter mit der Druckplatte. Zwischen diesen Punkten kann die Säure nun das Metall wegätzen. Das Verfahren erlaubt die Erzeugung von Zwischentönen (also Grauwerte), die sonst nur durch Raster oder ähnliche Kratzmuster entstehen. Ein Besuch im Rembrandt-Haus in Amsterdam im Frühjahr 2017 hat einen alten Wunsch wiederbelebt: Druckgrafik. Als Kind hatte ich schon die Idee,  habe sie aber begraben, weil die Kosten und mein Taschengeld nicht kompatibel waren. Und dann kam ja die Fotografie mit eigener Dunkelkammer.  Ich habe mit Kaltnadelradierungen begonnen und dann auch schon mit Radierungen und Aquatinta experimentiert. Bei allen diesen Tiefdruckverfahren wird die Farbe auf die Druckplatte aufgetragen und wieder weggewischt, so dass sie nur in den Vertiefungen in der Platte übrig bleibt. Die Platte wird in die Druckpresse gelegt und mit speziellem feuchten Papier (in der Regel Bütten) bedeckt. Durch den hohen Druck wird die Farbe dann auf das Papier übertragen. Die Verfahren unterscheiden sich hinsichtlich der Methode, wie die Vertiefungen in der Druckplatte erzeugt werden. Dabei kann man die Verfahren auch kombinieren.    Grundsätzlich sind die Verfahren natürlich durch die vielen Arbeitsschritte eher kompliziert. Einen immer gleichen Effekt zu erzielen ist nicht einfach - aber vielleicht auch gar nicht so interessant. Viele Grafiker haben deshalb professionelle Drucker beschäftigt, viele Maler nur wenig Druckgrafik produziert (von den bedeutenden französischen Impressionisten beispielsweise nur Degas und Pissarro - Toulouse-Lautrec und Daumier betrachte ich mal als Grenzfälle).   Bei mir wird es wohl so sein, dass immer kleine Variationen innerhalb der gedruckten Auflage (im Fall von Kaltnadelradierungen etwa 15-20 Drucke, bei Radierung und Aquatinta maximal 50-100 Drucke) entstehen werden - ich werde sicher keinen professionellen Drucker beschäftigen und mich auch nicht auf Grafiken spezialisieren. Daher sind die hier gezeigten Abbildungen nur sehr nah dran am letztendlichen Druck - genau gleich wird es wohl nicht geben.
Berlin, Ernst-Reuter-Platz (2017, Radierung, 9,8 × 14,8)
Spandauer Straße 1 (2018, Radierung, 9,8 × 14,8)
High Street mit Carfax Tower, Oxford (2020, Kaltnadel, 1 Zustand, 15 × 10) 
Windflüchter, Dranske (2020, Kaltnadel, 15 × 10) 
Feldhase vom Kiebitzweg (2020, Kaltnadel, 10 × 15) 
Dresden (2020, Kaltnadel, 1. Zustand, 10 × 15)