© Jens Barthel (2021)
Bob (2017, Acryl, 100 × 80)
Jim (2017, Acryl, 100 × 80)
Grit über New York (1997, Acryl, 45 × 55)
Grit (1988, Öl, 55 × 30)
Grit in New York (2017, Acryl, 40 × 40)
Yes Dear … (2018, Acryl, 60 × 60)
Zeitreise I [17.00]
(2018, Acryl, 50 × 40)
Zeitreise II [18.44]
(2017, Acryl, 50 × 40)
Zeitreise III [18.51]
(2017, Acryl, 50 × 40)
Zeitreise IV [19.23]
(2018, Acryl, 50 × 40)
Selbst, Malend, im grünen Hemd (2019,
Acryl, 80 × 60)
Studium (2020, Acryl, 70 × 50)
Lapsum temporis (2020, Acryl, 70 × 50)
Medizinstudent Jim Barthel (2020,
Acryl, 80 × 60)
Der junge Gitarrenspieler (2020,
Acryl, 80 × 60)
Freiwassertraining (2020, Acryl, 40 × 50)
Selbst, Herbst 2020 (2020,
Acryl, 50 × 40)
Grit I (2021, Acryl, 50 × 30)
Grit II (2021, Acryl, 50 × 30)
Das Bild ist ein Geburtstagsgeschenk, natürlich für Grit. Jim hat im Frühjahr ein Bild
gemalt, in dem er Grit als Tuschezeichnung sehr reduziert (ein bisschen von Picasso
inspiriert) auf eine Leinwand gleicher Größe gebracht hat. Jetzt also als Acrylbild. Hier ist die
Idee hinter dem Bild letztlich Botticellis Bild der Simonetta Vespucci (1475-80) - und
natürlich alles, was sich seit dem 15. Jahrhundert darauf bezieht. Botticellis Bild hängt
übrigens in der Gemäldegalerie Berlin, und die Dame soll auch Vorbild für die Titelfigur im
berühmten Bild „Geburt der Venus“ sein. Grit steht in Betrachtung des Sonnenuntergangs auf
dem Dach unseres Hotels in der Madison Street in Lower Manhattan, New York. Natürlich muss
man heute nicht mehr malen wie Botticelli, ich versuche, da etwas moderner zu sein. Ist ja
letztlich alles auch ein Frage der Zeit, deshalb ja auch Acrylfarben, die schnell trocknen. Es
gibt so viele Motive, und so wenig Zeit zum Malen…
Das Bild ist ein Geburtstagsgeschenk für Jim zum 18. Natürlich sind die Motive eine
Referenz an Roy Lichtenstein. Die Frau ist aus Lichtensteins „Nude with joyous painting“
(1994), Ball, Strand und Himmel tauchen in dieser Art in verschiedenen Werken auf. Das
Bild von Jim sollte erst eigentlich stärker vereinfacht werden, aber er wurde dann einfach
zu einer anonymen Person - also habe ich ihn mit Details versehen und quasi eine Collage
gemalt. Am Ende gefiel mir die Idee so gut, dass ich gar nicht mehr versucht habe, die
Spuren der „Montage“ zu verbergen. Er sieht jetzt aus wie ausgeschnitten und aufgeklebt.
Was ich gelernt habe: ich sollte keine zu kleinen Gesichter versuchen, es ist einfach sehr
anstrengend…
Nachtrag: Vielleicht sollte ich kurz darauf hinweisen, dass der Anfang von Pop Art in den
Collagen von Richard Hamilton (1956) und noch davor Eduardo Paolozzi (1947) liegt.
Lichtenstein und Warhol kamen erst später dazu.
Die Bildserie entstand nach Fotos, die ich im Februar 2017 von mir gemacht habe.
Ich hatte mich seit unserer USA-Reise im Sommer 2016 nicht mehr rasiert und sah
am Jahresende wahlweise wie ein Späthippie, Hipster, Künstler, verrückter
Wissenschaftler oder einfach nur wie ein Verrückter aus. Und alt. Also musste der
Bart irgendwann ab. Ich beschloss zu warten bis ich Zeit und Ideen und auch die
Ausstattung hatte, diese Gelegenheit für ein Kunstprojekt zu nutzen. Im Laufe des
Jahres nahmen dann die Pläne für die Bildserie Gestalt an; ich habe versucht, von
den größten Porträtmalern ein paar Techniken zu klauen und damit meine eigenen
Ideen umzusetzen.